
Workshop für pflegende und betreuende Angehörige
September 19, 2025Handynutzung bei Jugendlichen – Tipps für besorgte Eltern
Das Smartphone ist für Jugendliche heute unverzichtbar – zum Chatten, Lernen, Spielen oder für soziale Medien. Für Eltern entstehen dadurch viele Fragen: Wie viel Bildschirmzeit ist okay? Ab wann wird es zu viel?
Studien (WHO 2024, Pro Juventute Jugendstudie 2024) zeigen: Exzessive Bildschirmzeit kann Schlaf, Konzentration und psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen. Gleichzeitig sind digitale Medien ein wichtiger Bestandteil von Schule, Freundschaften und Freizeit.
Empfehlungen für Eltern
- Bildschirmzeit bewusst gestalten
Laut Pro Juventute ist nicht nur die Dauer entscheidend, sondern auch die Inhalte und der Kontext. Es macht einen grossen Unterschied, ob Jugendliche online lernen, kreativ sind oder passiv scrollen.
Als Orientierung:
- Kinder im Primarschulalter sollten während ihrer Freizeit maximal 1 Stunde Bildschirmzeit pro Tag haben.
- Bei Jugendlichen ab 12 Jahren ist eine etwas längere Nutzung möglich, Wichtiger als fixe Zeitvorgaben sind aber klare Abmachungen und regelmässige Pausen.
- Achten Sie darauf, dass Bildschirmzeiten nicht den Schlaf, die Schule oder soziale Kontakte verdrängen.
- Vereinbaren Sie «handyfreie Zonen» (z. B. beim Essen, im Schlafzimmer).
- Klare Regeln – je nach Alter unterschiedlich
Für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren empfehlen Fachstellen wie jugendundmedien.ch, die Nutzung schrittweise einzuführen, klare Zeiten festzulegen und Jugendschutzfunktionen zu nutzen. Eltern sollten ihre Kinder aktiv begleiten und über Inhalte sprechen. Ab etwa 12 Jahren können Jugendliche zunehmend Verantwortung übernehmen. Hier gilt es, Regeln gemeinsam festzulegen, Risiken wie Cybermobbing oder problematische Inhalte offen anzusprechen und zugleich mehr Selbstständigkeit zuzulassen.
- Vorbild sein
Eltern prägen die Mediengewohnheiten ihrer Kinder. Wer selbst bewusst Pausen macht und offline-Zeiten einhält, zeigt, dass digitale Balance möglich ist.
- Chancen und Risiken thematisieren
Ermutigen Sie Ihr Kind, das Handy nicht nur zum Konsumieren, sondern auch für kreative Projekte oder zum Lernen zu nutzen. Gleichzeitig sollten Risiken wie Cybermobbing oder exzessives Gaming offen angesprochen werden.
- Psychische Gesundheit im Blick behalten, recht
Die WHO warnt, dass übermässige Bildschirmzeit das Risiko für Schlafstörungen, Stress oder depressive Symptome erhöhen kann. Beobachten Sie Warnsignale wie Rückzug, Gereiztheit oder Müdigkeit und suchen Sie rechtzeitig das Gespräch.
Weiterführende Informationen und Links
Pro Juventute: Tipps zur Bildschirmzeit
WHO: Teens, Screens and Mental Health (2024)
Pro Juventute Jugendstudie 2024 (PDF)
3-6-9-12-Regel (Medienerziehung nach Altersstufen, PDF)
Jugend und Medien: Empfehlungen für Eltern von Jugendlichen ab 12 Jahren
Jugend und Medien: Empfehlungen für Eltern von Kindern 6–13 Jahren